Zauneidechse (Lacerta agilis)

Die streng geschützte Zauneidechse ist eine bei uns noch relativ weit verbreitete Eidechsenart und wird bis knapp über 20 cm lang (Kopf- bis Schwanzspitze). Während die Weibchen überwiegend grau und braun sind, haben die Männchen zur Paarungszeit eine auffällige grüne Seitenfärbung. Typisch sind bei beiden Geschlechtern ein dunkler Rücken und hell gekernte, schwarz eingefasste „Augenflecken“ entlang der Körperseiten. Im Gegensatz zur Mauereidechse ist der die Zauneidechse eher kräftig, hat einen recht breiten Kopf und eine stumpfe Schnauze. In Baden-Württemberg ist die Art als gefährdet eingestuft.

Relevante Strukturen: Warme, gut besonnte Lebensräume mit einem Mosaik aus geeigneten Plätzen zum Sonnen, zur Eiablage, als Versteck und Winterquartier sowie mit einem vielfältigen Nahrungsangebot (v. a. Insekten, Spinnen, Schnecken). Sonnplätze wie trockenes Altgras, Holz, Steine oder kahle Bodenstellen liegen meist in unmittelbarer Nähe zu Mauselöchern, Gestrüpp, Steinhaufen oder ähnlichen Verstecken, die den Tieren die rasche Flucht vor Fressfeinden ermöglichen (Turmfalken, Katzen etc.). Typische Zauneidechsenbiotope sind z. B. sonnige Böschungen, Zäune oder Mauern mit begleitenden Säumen, ehemalige Steinbrüche und Bahnanlagen, aber auch „verwilderte“ Ecken naturnaher Gärten am Siedlungsrand.

Zeitraum: Tagaktiv; ausgewachsene Tiere vor allem im Frühjahr zwischen April und Juni in den Vormittags- oder Nachmittagsstunden gut zu beobachten. Ab August erscheinen die neu geschlüpften Jungtiere („Schlüpflinge“), die an sonnigen Tagen bis weit in den Herbst hinein aktiv bleiben.

Wie bemerkt man das Tier?
Oft verraten sie sich erst bei der Flucht durch ein raschelndes Geräusch, wenn man sich nähert. Kennt man ihre Sonnplätze, lassen sich die Tiere dort bei vorsichtiger Annäherung aber auch gut beobachten.

Was kann man tun?

  • Anlage geeigneter Sonn-, Versteck- und Eiablageplätze, wie gut besonnter Stein-, Holz- oder Sandhäufen sowie Trockenmauern. Diese Lebensräume sollten auch frostsichere Winterquartiere bieten.
  • Duldung „wilder“ Ecken im Umfeld dieser Plätze, wie niedriges Brombeergestrüpp oder altes, vorjähriges Gras
  • Förderung einer hohen Insektenvielfalt (als Nahrung für die Zauneidechse)
  • Keine Pflanzung von beschattenden Gehölzen und Pflege gegen Gehölzaufwuchs
  • Verzicht auf Haltung von Hauskatzen im „Eidechsengarten“ (diese jagen Eidechsen)

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