Mauereidechse (Podarcis muralis)

Die Mauereidechse ist eine bei uns relativ weit verbreitete Eidechsenart und wird ca. 15 bis 20 cm lang (Kopf- bis Schwanzspitze), wobei der Schwanz doppelt solange ist wie der Körper. Im Gegensatz zur Zauneidechse wirkt die Mauereidechse schlanker und hat einen spitzeren Kopf. Auf der Oberseite sind die Tiere meist grau oder braun. Die Weibchen und Jungtiere besitzen ein durchgezogenes dunkles Band auf den Körperseiten. Bei den Männchen ist dieser Streifen oft flecken- oder netzartig aufgelöst. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist die Mauereidechse streng geschützt. In Teilen des heutigen Vorkommensgebietes siedeln Tiere, die auf frühere Ansiedlungen oder Verschleppungen auch anderer als der ursprünglich heimischen Unterarten zurückgehen. Der Umgang mit ihnen wird unter naturschutzfachlichen und artenschutzrechtlich Aspekten diskutiert.

Relevante Strukturen: Trocken-warme, gut besonnte Lebensräume mit einem Mosaik aus geeigneten Plätzen zum Sonnen, zur Eiablage, als Versteck und Winterquartier sowie mit einem vielfältigen Nahrungsangebot (v. a. Insekten, Spinnen, Schnecken). Sonnplätze auf Mauern, Steinen, Holz oder kahle Bodenstellen liegen meist in unmittelbarer Nähe zu Gestrüpp, Steinhaufen, Mauselöchern oder ähnlichen Verstecken, die den Tieren die rasche Flucht vor Fressfeinden ermöglichen (Turmfalken, Katzen etc.). Typische Mauereidechsenbiotope sind z. B. fugenreiche Mauern, sonnige Böschungen, Bahnanlagen und Weinberge, aber auch Materiallagerplätze und „verwilderte“ Ecken in Gärten.

Zeitraum: Tagaktiv; Winterruhe bis ca. März; ausgewachsene Tiere vor allem während der Paarungszeit im Frühjahr in den Vormittags- oder Nachmittagsstunden gut zu beobachten. Ab Juli erscheinen die neu geschlüpften Jungtiere („Schlüpflinge“), die an sonnigen Tagen bis weit in den Herbst hinein aktiv bleiben.

Wie bemerkt man das Tier? Oft verraten sich Eidechsen erst bei der Flucht durch ein raschelndes Geräusch, wenn man sich nähert. Kennt man ihre Sonnplätze, lassen sich die Tiere dort bei vorsichtiger Annäherung aber auch gut beobachten. Mauereidechsen sind bei sonnigem Wetter oft sehr aktiv, rennen blitzschnell über Mauern, Wege und sogar an Hauswänden hoch.

Was kann man tun?

  • Anlage geeigneter Sonn-, Versteck- und Eiablageplätze, wie gut besonnter Stein-, Holz- oder Sandhäufen sowie Trockenmauern. Diese Lebensräume sollten auch frostsichere Winterquartiere bieten.
  • Duldung „wilder“ Ecken im Umfeld dieser Plätze, wie niedriges Brombeergestrüpp oder altes, vorjähriges Gras
  • Förderung einer hohen Insektenvielfalt (als Nahrung für die Mauereidechse)
  • Keine Pflanzung von beschattenden Gehölzen und Pflege gegen Gehölzaufwuchs
  • Verzicht auf Haltung von Hauskatzen im „Eidechsengarten“ (diese jagen Eidechsen)

zurück