Europäische Hornisse (Vespa crabro)

Die Europäische Hornisse ist nach dem Bundesnaturschutzgesetzt besonders geschützt. Sie darf nicht gefangen oder getötet werden, und auch das Beschädigen ihrer Nester ist verboten. Im Falle einer nicht zu vermeidenden Umsiedelung eines Nests wegen unmittelbar bestehender Gefahr, muss dies durch speziell geschulte Personen erfolgen. Hierzu ist außerdem bei der Unteren Naturschutzbehörde eine Genehmigung einzuholen. In den meisten Situationen braucht das Nest aber nicht entfernt zu werden, sondern es genügen kleinere, durch Fachpersonal durchgeführte Absicherungsmaßnahmen. Im Winter kann das Nest problemlos entfernt werden.

Entgegen landläufiger Meinungen ist ein Hornissenstich jedoch keineswegs gefährlicher als der Stich einer anderen Wespe, und es wird viel weniger Gift übertragen als beim Stich einer Honigbiene, auch wenn ein Hornissenstich u.a. aufgrund des längeren Stachels als schmerzhafter empfunden werden kann. Für Menschen ohne Insektengiftallergie wäre aber selbst bei mehreren Dutzend Stichen nicht mit lebensgefährlichen Folgen zu rechnen. Außerdem ist es sehr unwahrscheinlich, von einer Hornisse gestochen zu werden, da sich die Tiere überhaupt nur dann aggressiv verhalten, wenn sie in unmittelbarer Umgebung ihres Nests gestört werden. Im Gegensatz zu anderen Faltenwespen, welche häufig durch süße Speisen oder zuckerhaltige Getränke angelockt werden, sind Hornissen nicht an unseren Lebensmitteln interessiert. Stattdessen macht sie Jagd auf verschiedene Insekten, vor allem Fliegen und Wespen.

Wichtige Strukturen: Zum ursprünglichen Lebensraum der Art gehören vor allem lichte Laubwälder, in denen alte Bäume mit geeigneten Hohlräumen zur Nestanlage vorhanden sind. Heutzutage findet sie aber auch im Siedlungsbereich günstige Lebensraumbedingungen vor, z.B. an dunklen und regengeschützten Orten wie Dachböden oder Vogelnistkästen. Für den Nestbau werden zerkaute Fasern aus abgestorbenem Holz verwendet, wodurch eine papierähnliche Struktur zustande kommt.

Zeitraum: Die Nester werden nur in einem einzigen Jahr für wenige Monate vom Frühsommer bis zum Spätherbst besiedelt und werden in den folgenden Jahren von den Tieren auch nicht erneut bezogen.

Wie bemerkt man das Tier?
Die Hornisse ist mit 20 bis 35 mm Körperlänge die größte heimische Faltenwespenart. Durch die rötlichen Partien auf Kopf, Brust und dem ersten Hinterleibssegment kann sie höchstens mit der deutlich kleineren Mittleren Wespe (Dolichovespula media) verwechselt werden, deren Hinterleib jedoch ausschließlich schwarz und gelb gefärbt ist. Die Hornisse bildet einjährige Staaten mit einigen hundert Individuen.