Wildbienen

In Deutschland gibt es über 500 Wildbienenarten, zu denen auch die Hummeln zählen. Etliche Arten können auch im Siedlungsbereich vorkommen, darunter winzig kleine wie z. B. die Zwerg-Scherenbiene (Chelostoma campanularum) oder eine der größten heimischen Wildbienen, die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea). Zwei sehr häufige Arten sind die Rostrote und die Gehörnte Mauerbiene (Osmia bicornis bzw. Osmia cornuta). Alle Wildbienenarten sind besonders geschützt.

Wichtige Strukturen: Je nach Art sehr unterschiedliche Anforderungen beim Nestbau: z. B. offene, sandige Stellen im Boden, markhaltige Pflanzenstängel (z. B. Brombeeren, Königskerzen), dicke, morsche Holzstücke oder vorhandene Löcher z. B. in einer vor längerem verputzten Wand. Allen Wildbienen ist gemeinsam, dass sie Nektar und Pollen als Nahrung für sich und ihre Nachkommen benötigen: Flächen mit heimischen Blühpflanzen (auch Stauden und Gehölze) sind daher von hoher Bedeutung.

Zeitraum: Alle heimischen Wildbienenarten sind tagaktiv. Manche Arten sind bereits an warmen Februartagen zu entdecken, andere erscheinen nicht vor August. Die meisten sind nur wenige Wochen aktiv. ACHTUNG: Meistens überwintern die Bienen (als Larve, Puppe oder erwachsenes Tier) in einer der oben genannten Strukturen. Diese müssen daher auch im Winter im Freien bleiben!

Wie bemerkt man die Tiere? In aller Regel sieht man nur die erwachsenen Bienen. Meist sind sie an der Stelle zu entdecken, an der sie ihre Nester bauen, oder man kann sie beim Blütenbesuch beobachten. Wildbienen sind sehr friedlich, so dass man nicht befürchten muss, gestochen zu werden.

Was kann man tun?

  • Heimische Blühpflanzen stehen lassen oder pflanzen bzw. einsäen. Es gibt eigene Wildblumenmischungen, die speziell für Wildbienen zusammengestellt sind (s. Links). Diese Saatgutmischungen sollten nur im Siedlungsbereich verwendet werden, es sei denn, sie beinhalten ausschließlich heimisches Saatgut; dies ist auf den jeweiligen Bezugsseiten ausgewiesen.
  • Nisthilfen basteln: Z. B. Hartholzklötze mit verschieden großen Löchern (3-8 mm Durchmesser) versehen – nicht ins Hirnholz bohren, dort reißt das Holz zu leicht! Die Oberfläche mit Sandpapier glätten, damit keine querliegenden Fasern den Eingang blockieren. Auch Bambusrohre sind geeignet. Die Gänge müssen waagerecht ausgerichtet sein.
  • Nicht alles aufräumen: Dickes (mindestens armdick) Holz stehen lassen, hohle Pflanzenstängel stehen lassen oder einzeln senkrecht (!) aufstellen
  • Beim Bau von Wildbienen-Nisthilfen können einem leicht Fehler unterlaufen, die dazu führen, dass die Nisthilfen nicht besiedelt werden. Umfangreiche Tipps zum richtigen Bau von Nisthilfen und zur Gestaltung einer wildbienenfreundlichen Umgebung finden Sie unter den hier aufgeführten Links.

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